W.G. Sebald

"Das Vergangene ist nicht tot,
es ist nicht einmal vergangen."
Wiflliam Faulkner
W.G. (Winfried Georg) Sebald war ein deutscher Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Dichter. Er wurde 1944 in dem kleinen Allgäuer Dorf Wertach geborenund blieb dort bis zum Alter von 8 Jahren, danach absolvierte er Volks- und Oberrealschule in Sonthofen und Oberstdorf. Nach dem Studium der Gemanistik inFreiburg im Breisgau und in Fribourg in der Schweiz wanderte er nach Englandaus, wo er an der Universität von East Anglia bis zu seinem frühen Tod im Altervon 56 Jahren lehrte und seine Prosawerke und Gedichte schuf.
Ein enger Freund aus Schulzeiten war der Maler Jan Peter Tripp, ein herausragenderVertreter des deutschen Realismus, dessen lithographisches Porträt von Sebald wirverwenden durften.
In den Neunziger Jahren wurde Sebald durch diverse kritische Artikel überSchriftsteller wie Alfred Andersch, Alfred Döblin, Jurek Becker und Andere einemgrößeren deutschen Publikum bekannt. Aber es waren dann zunächst die Erzählbände „Schwindel, Gefühle“ und „Die Emigranten“, die plötzlich und unerwartet fürgroßen Ruhm in der englischsprachigen Literaturwelt sorgten. Dort galt er schnellgar als einer der herausragendsten Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts undwar im Jahr 2000 sogar in der engeren Auswahl für den Literaturnobelpreis.
In Deutschland wurde W.G.Sebald wesentlich weniger gefeiert, vermutlich wegen seiner zum Teil hochaggressiven literaturwissenschaftlichen Arbeiten überdeutsche Nachkriegsautoren. Aber immerhin wurden ihm auch in Deutschlandeinige bedeutende Preise verliehen.
In der Erzählung „Il ritorno in patria“ aus dem Band „Schwindel, Gefühle“ gehtes um eine Wanderung über die Alpen hin zum Heimatort Wertach, wo der AutorOrte seiner Kindheit wieder aufsucht und nach einigen Wochen nach England zurückkehrt. Wir haben also die Themen Berge, Wanderung, Heimatdorf, die uns hiervorzulesen reizvoll erschien.

Elisabeth Schöx

SOPRAN

Elisabeth Schöx studiertein München und SalzburgOperngesang. Weiterführende Studien brachten sie mit Elisabeth Schwarzkopf, Nikolaus Harnoncourt und Luciano Berio zusammen. Zahlreiche Engagements führten die Kulturförderpreisträgerin ihrer Heimatstadt Freisingauf internationales Podium, wo sie sich vor allemin barocken und zeitgenössischen Opern einenNamen machte (u.a. Styriarte Graz, SalzburgerKammeroper, Klagenfurter Ensemble). Ihre große Liebe gilt daneben auch der Oratorien- und Kammermusik. Seit Jahren präsentiert sie sich dem Publikum mit einem variablenKirchenmusik- und Liedrepertoire.

Edith Bechstein

KLAVIER

Edith Bechstein begannihre pianistische Ausbildung bei Prof. FranzMassinger (Musikhoch- schule München). Es folgten Studien in Bayreuthund an der Nordwestdeutschen Musikakademiein Detmold, wo sie ihr Examen bei Prof. Friedrich-Wilhelm Schnurr ablegte. Passend zu ihremZweitfach Gesang (Prof. Heiner Eckels) legte sieeinen besonderen Schwerpunkt auf ihre Entwicklung als Liedbegleiterin (Prof. Rainer Weber). Nach dem Studium vervollkommnete sie sichmit weiterführenden Klavierstudien und Kursen beiProf. Konrad Richter und Prof. Sten Einar Nökleberg. Sie verfügt über langjährige und breitgefächerteAuftrittserfahrung in verschiedenen Kammermusik-Ensembles und als Liedbegleiterin.

Bringfried Löffler

KLAVIER UND GESANG

Geboren: 16.09.1956 inMühlhausen (Thüringen),War Schüler der Spezialschule für Musik an der Franz-Liszt-Hochschule Weimar.
Kombiniertes Direkt- und Fernstudium an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam und ander Martin-Luther-Universität in Halle. 1984-1988: Diplomstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in den FächernTonsatz, Kontrapunkt und Komposition bei denDozenten Günther Kochan, Gerhard Tittel undKarl-Heinz Jäger. Seit 1991: Abteilungssprecher Musiktheoriedes Instituts für Musik der Universität Potsdam. Werkauswahl: Bühnenmusiken für Kindermusiktheater, Schauspielmusiken, Klaviersonaten,Liedkompositionen und Chansons. Zwei Töchter und ein Sohn.

Julian Keck

VORLESER

Julian Keck, geboren1983 in Berlin, studiertean der Hochschule fürSchauspielkunst Ernst Busch. Während seines Studiums spielte er amDeutschen Theater in der Inszenierung „Hamlet“in der Regie von Andreas Kriegenburg sowie ambat in „Der kleine Bruder“ inszeniert von LeanderHaußmannundSvenRegener. Von 2011 bis 2018 war er am StaatstheaterNürnberg engagiert. Das Stück „Los Años“ des argentinischenRegisseurs Mariano Pensotti führte ihn auf diverse internationale Theaterfestivals von Zürichüber Paris bis Buenos Aires und Kyoto. Julian Keck lebt in Berlin.

Bodo Weih

BARITON

Geboren in Landau, Pfalz,er erhielt früh Geigenunterricht und musikalische Bildung, jahrelange Mitwirkung in Kirchen- und Konzertchören, nebendem Studium der Architektur Ausbildung in Darmstadt als Solist mit Schwerpunkt Kunstlied deutsche und französische Romantik. Aufführungspraxis: Liedzyklen Schumann undSchubert, Repertoire Duparc, Fauré, Wesendonklieder Wagner, Händel-Kantate „Apollo e Dafne“in Prien und Berlin, Programm Zemlinsky Korngold Schreker in der Mendelssohn-Remise BerlinGendarmenmarkt, Konzerte mit Korngold-Repertoire im Rahmen des Kulturprogrammes einerSchweizer Bank. Lebt mit Partner in Berlin und Penkun M-V.

Irmingard Weise

DRAMATURGIE & KONZEPT

Als vormalige Eigentümerin des Liendlhofs(in der Nachfolge: SohnFlorian Weise), lebt seit 2017 ihre Kunst- und Kulturliebe am Hof aus, indem sie als Mäzenin und Organisatorin musikalische Veranstaltungen oder Bilderausstellungenwie „Prien-Berlin, Werke von Sooki und MatthiasKoeppel“ realisiert Diesmal möchte sie einem ihrer Lieblingautoren, W.G. Sebald, zu neuer Aufmerksamkeitverhelfen. Am ersten Tag des Kultur Wochenendes 2024soll es ein Konzert mit Gesang und Klavierbegleitung geben.

Rudolf Kohleick

DRAMATURGIE & KONZEPT

Er absolvierte eine Dirigentenausbildung an derNordwestdeutschen Musikakademie in Detmold und ein Ökonomiestudium an den Universitätenin Göttingen und Frankfurt am Main. Irmingard Weises Angebot, bei der Konzeption und Vorbereitung des diesjährigen Liendlhof-Programms mitzuwirken, bot ihm eine willkommene Gelegenheit, seine Erfahrungen inein originelles Projekt einzubringen und zudemin der Kulturszene seiner neuen Heimat, demChiemgau, Fuß zu fassen.

Anja Matzker

GRAFIKDESIGN

Sie studierte an der FHMannheim Kommunikationsdesign, arbeitete u.a.in Düsseldorf, später bei Integral Concept, Paris und bei Plexgroup, Berlinund gründete 2000 ihr eigenes Grafikdesignbüro. Corporate Identity für Organisationen und Unternehmen, Websites, Ausstellungsgestaltung undPublikationen sind ihre Arbeitsschwerpunkte inden Bereichen Architektur und Kultur. Für Irmingard Weise erarbeitete sie das Signet„rückwärts und vorwärts denken“ und das CI „Prien-Berlin, Werke von Sooki und Matthias Koeppel“.

AUSSTELLUNG VON CHRISTIAN ECKLER

Schon während seines Architekturstudiums und der anschließenden beruflichen Tätigkeit als Architekt hat Christian Eckler jede freie Minute genutzt, um seinen Leidenschaften Bergsteigen, Reisen und Aquarellieren nachzugehen. Erste erfolgreiche Ausstellungen in den 90-er Jahren bestärkten ihn in dem Entschluss, seine geliebten Freizeitaktivitäten zum Beruf zu machen. Pleinairmalen und Reisen ließen sich ja wunderbar verbinden. Vor 20 Jahren begann er deshalb erste Aquarell-Malreisen und -Kurse zu veranstalten, die ihn über das nähere Umfeld hinaus bekannt machten und sein Tätigkeitsfeld durch Dozentenstellen an diversen Freien Kunstakademien im In- und Ausland erweiterten. Bis heute aber hängt sein Herz besonders an von ihm selbst organisierten und geleiteten Malreisen, die ihn von der Ostsee bis in den Himalaya und von Nordafrika bis nach Südostasien führen.

Einen Ausschnitt dieser bildgewordenen Seherlebnisse zeigt die Ausstellung „unterwegs“, die vom 25.Juni bis zum 16.Juli im Liendlhof zu sehen ist. Die Atmosphäre eines ehemaligen Kuhstalls als Ausstellungsort hat ihn besonders gereizt, seine Aquarelle in einem Ambiente zu zeigen, das eine gewisse Verbindung zum Pleinair hat.

Viele der in der etwa 50 dort ausgestellten Aquarelle sind vor Ort entstanden, andere mit zeitlichem und physischem Abstand dazu im Atelier. Ausgangspunkt seiner Bilder sind immer reale Situationen, auch wenn sich das Dargestellte häufig weit davon entfernt. Unter dem Motto „das Weiß im Aquarell“ lassen viele unbemalte Flächen dem Betrachter Freiraum für die eigene Phantasie.


HERZLICH WILLKOMMEN

ZU UNSERER AUSSTELLUNG VON BILDERN DES EHEPAARS MATTHIAS UND SOOKI KOEPPEL.

Ich möchte hier kurz schildern, wie es zu dieser Ausstellung gekommen ist. Jeder, der länger in Berlin wohnt, kennt die Bilder von Matthias Koeppel. Er und seine Frau Sooki begleiten die Ereignisse der Stadt schon seit sehr langer Zeit als genaue und verlässliche Chronisten. Manches der Werke hängt dann zum Schluss auch an prominenter Stelle, wie beispielsweise das Porträt von Johannes Rau in der Galerie der Bundespräsidenten oder das dreiteilige Bild "Die Öffnung der Berliner Mauer", ein weiteres Hauptwerk, das heute das Casino des Abgeordnetenhauses im Preußischen Landtag schmückt.

Stadtmaler gehen aber auch auf das Land, das wissen wir ja zur Genüge von den Chiemseemalern um 1900 und in dieser Tradition ist es zu sehen, daß Matthias und Sooki Koeppel im Mai 2018 etliche Tage auf dem Liendlhof in Trautersdorf in Prien am Chiemsee verbracht haben, um die nähere und weitere Gegend "abzumalen". Die Küche wurde zum veritablen Atelier, in dem sich fertige und halbfertige Leinwände stapelten. Am Ende waren je 10 Bilder gemalt, teils in Öl, teils als Aquarell, man fuhr mit dem Zug wieder nach Berlin zurück und vollendete dort die angefangenen Werke.

Als am Bauernhof der ehemalige Kuhstall in eine große Halle umgebaut werden sollte, entstand die Idee, dort eine Ausstellung zu veranstalten, die die entstandenen Landbilder der Koeppels in Kontrast stellen sollte zu ihren diversen Stadtbildern aus verschiedenen Epochen.

München-Berlin, Bayern-Preußen der Gegensatz ist altbekannt und immer wieder neu. Jetzt heißt es PRIEN-BERLIN und wir hoffen, es möge eine konstruktive und fruchtbare Gegenüberstellung sein!

Dr. Irmingard Weise
DERZEITIGE EIGENTÜMERIN DES LIENDLHOFS


SOOKI KOEPPEL

Seit 1984 Freischaffende Künstlerin in Berlin
1987-95 Studium an der FU Berlin / Zahnmedizin
1990-92 Studium der Malerei bei Prof. Dietmar Lemcke und Prof. Peter Müller, Universität der Künste Berlin
1993-95 Künstlerweiterbildung, HdK (Hochschule der Künste) (später Universität der Künste Berlin)
2005 Ausstellung zur 300. jährigen Jubiläumsfeier vom Schloss Charlottenburg, Ägyptisches Museum Berlin
2007 Ausstellung, Sommer-Festival von Lolland, Maribo, Dänemark
2008 SVorsitzende des RV der Niederlassung Deutschland von The open Literature e. V. in Korea.
2009 Gründung der Akademie für Zeitgenössische Kunst mit Prof. Matthias Koeppel und Bernd Finkenwirth im Schloss Gusow
2008-10 Vorstand, Künstlersonderbund in Deutschland e. V.
2010-15 Vorstand, Verein Berliner Künstler e. V.
Journalistische Tätigkeit bei der koreanischen Zeitung "U-RI News in Deutschland"
2013-16 Vorstand des Dachverbandes, Deutsch-Koreanische Gesellschaft e. V.
2014-18 Vorsitzende des koreanischen Literaten in Deutschland
2015-18 Vorsitzende des Vereins Koreanischer Literaten in Deutschland
2017 Gründung des Kartoffelsalons in Wilmersdorf
2014-18 Vorsitzende des koreanischen Literaten in Deutschland
2017 Gründung des Kartoffelsalons in Wilmersdorf
seit 2018 Vorstandsmitglied des Dachverbandes der koreanischen Niederlassung von PEN International
Seit 2020 Kommissarische Vorsitzende des Vereins Initiative Kultur-DENK-MAL Berliner Teufelsberg g. e. V.
Vorstand, Ingeborg Leuthold Stiftung e. V.

MATTHIAS KOEPPEL

1937 geboren in Hamburg
1955-61 Studium der Malerei an der HfbK Berlin bei den Professoren Hans Jaenisch, Albert Klatt und Hans Kuhn
1960 Ernennung zum Meisterschüler
1972 Erste starckdeutsche Gedichte
1971-81 Lehrauftrag an der HfbK (später UdK Berlin)
1973 Gründung der Schule der Neuen Prächtigkeit mit Bluth, Grützke und Ziegler
Seit 1981 Professur für Zeichnen und Malen am Fachbereich Architektur der Technischen Universität Berlin
1986-87 Arbeit an Wandbildern im Goldenen Saal des Rathauses Schöneberg
1990 Gründungsmitglied de "Künstlersonderbund in Deutschland"
1991 Arbeit am Panorama-Bild "Die Zukunft der Metropole Berlin" für die TU Berlin
1993 1. Vorsitzender des Künstlersonderbund in Deutschland
1997 Übergabe des Triptychons "Die Öffnung der Berliner Mauer" an das Berliner Abgeordnetenhaus
1998-2001 Arbeit am Bilderzyklus "Abschied der Moderne" anschließende Ausstellungstournee
2003 Emeritierung

Auszeichnungen

1960 Preis der Großen Berliner Kunstausstellung
1966 1. Preis für Malerei der Karl-Hofer-Gesellschaft
1969 Förderpreis de Heinrich-Zille-Gesellschaft für sozialkritische Grafik
1981 Kodak Preis für Fotografie
1998 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande
2013 B.Z. Kulturpreis vom Springer Verlag, Berlin
2014 Verdienstorden des Landes Berlin

Publikation/Literatur Bücher

1972 Erste starckdeutsche Gedichte, EDITION KLEBER
2006 Sonette "Um die Wurst" mit Klaus M. Rarisch (über 100 Sonette)
2012 Schüttelreime, B&S SIEBENHAAR VERLAG
2016 Neokubismus, VERLAG SMK