Willkommen am Liendl Hof

Der Bauernhof

Fruher/Heute

Es ist das heutzutage so wertvolle und kostbare Gut von großzügigen Flächen innerhalb großräumiger Gebäude und außerhalb, das den Liendlhof so attraktiv macht. Attraktiv sowohl für die Bewohner/Innen ,als auch für mich als derzeitige Eigentümerin, denn wo sonst könnte ich meinen diversen Interessen und Neigungen besser und freier nachgehen als an diesem Ort ?

Begonnen hat Alles in den neunziger Jahren ,als ich zusammen mit dem damaligen Betriebsleiter ein Konzept entwickelte, nach dem Ochsen und Färsen der Rasse Simmenthaler Höhenfleckvieh großgezogen, geschlachtet, zerlegt und verkauft wurden , gemäß den Richtlinien des Biolandbaus. Diesem Experiment setzte die BSE Krise ein abruptes Ende. Danach wurde viel um-, an - und hinzugebaut. Jetzt versorgt eine Biomasse-Pelletheizung 6 Wohnungen mit Wärme und Warmwasser und die PV Anlage auf dem Dach erzeugt ca 22.000 kWh, genug Strom für 5-6 Wohnungen. In den letzten Jahren gingen meine Aktivitäten mehr in Richtung Kunst . Es gibt einen alten ,aufgearbeiteten Duysen Flügel , auf dem ein berliner Freundeskreis sich vor 5 Jahren intensiv mit Robert Schumann befasste , wir nannten das damals "Schumannathon". Ein Jahr später führten wir auf der Tenne die Kantate "Apollo und Daphne" von Georg Friedrich Händel auf .

Dann war es die bildende Kunst, der wir hier am Liendlhof nachgehen wollten. Der ehemalige Kuhstall mit seiner fast ideal quadratischen Form und den 4 Säulen rief geradezu nach einer Nutzung als Ausstellungsraum . Der Bauernhof bleibt aber ein Bauernhof, die Kunst zieht nur vorübergehend , im Sommer, ein.


HERZLICH WILLKOMMEN zu unserer diesjährigen Kulturveranstaltung auf dem Liendlhof, der mittlerweile sechsten dieser Art seit 2017. Begonnen hat alles mit Musik, nämlich mit einem Schumannwochenende, gefolgt von einer Aufführung der Kantate „Apollo und Daphne“ von Georg Friedrich Händel auf der Tenne.
2022 und 2023 dann zeigten wir Bilder im neu ausgebauten ehemaligen Kuhstall.
Nun sind wir wieder bei der Musik gelandet, zusammen mit einem längeren Ausflug in die Literatur. Was mich persönlich interessiert, reizt und antreibt, ist die Beschäftigung mit und das Aufzeigen von Gegensätzen, seien sie räumlicher oder zeitlicher Art: Bei den Bildern des Ehepaars Koeppel vor 2 Jahren hatten wir das Thema „PRIEN-BERLIN“, also Darstellungen vom ländlichen, idyllischen Süden im Gegensatz zur nördlichen architekturbestimmten Großstadt.

Diesmal geht es um den süddeutschen Autor W.G. Sebald, der – 1944 im Allgäu geboren – in seinen Zwanzigern nach England ausgewandert ist und dort bis zu seinem frühen Tod mit 56 Jahren gearbeitet hat.
Die Erzählung „Il Ritorno in Patria“ zeichnet diesen Weg gewissermaßen nach. Vielmehr aber geht es hier um die zeitlichen Räume, die durchschritten werden: Vergangenheit und Gegenwart, Zukunft kommt eher nicht vor bei Sebald. Stimmungsmäßig und inhaltlich schienen uns dazu Stücke aus Schuberts „Winterreise“ passend.
Auflockernd und nicht so ernst kommen am ersten Tag die Lieder von Edith Bechstein, Elisabeth Schöx und Bringfried Löffler daher. Auch hier wird man Gegensätze feststellen.

Für diese beiden Programmtage konnte ich ein qualifiziertes Team aus überwiegend professionellen Künstler:Innen gewinnen. Die Zusammenarbeit hat viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass das Ergebnis jetzt auch allen Anwesenden Freude bereiten wird!

W.G. Sebald

"Das Vergangene ist nicht tot,
es ist nicht einmal vergangen."
Wiflliam Faulkner
W.G. (Winfried Georg) Sebald war ein deutscher Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Dichter. Er wurde 1944 in dem kleinen Allgäuer Dorf Wertach geborenund blieb dort bis zum Alter von 8 Jahren, danach absolvierte er Volks- und Oberrealschule in Sonthofen und Oberstdorf. Nach dem Studium der Gemanistik inFreiburg im Breisgau und in Fribourg in der Schweiz wanderte er nach Englandaus, wo er an der Universität von East Anglia bis zu seinem frühen Tod im Altervon 56 Jahren lehrte und seine Prosawerke und Gedichte schuf.
Ein enger Freund aus Schulzeiten war der Maler Jan Peter Tripp, ein herausragenderVertreter des deutschen Realismus, dessen lithographisches Porträt von Sebald wirverwenden durften.
In den Neunziger Jahren wurde Sebald durch diverse kritische Artikel überSchriftsteller wie Alfred Andersch, Alfred Döblin, Jurek Becker und Andere einemgrößeren deutschen Publikum bekannt. Aber es waren dann zunächst die Erzählbände „Schwindel, Gefühle“ und „Die Emigranten“, die plötzlich und unerwartet fürgroßen Ruhm in der englischsprachigen Literaturwelt sorgten. Dort galt er schnellgar als einer der herausragendsten Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts undwar im Jahr 2000 sogar in der engeren Auswahl für den Literaturnobelpreis.
In Deutschland wurde W.G.Sebald wesentlich weniger gefeiert, vermutlich wegen seiner zum Teil hochaggressiven literaturwissenschaftlichen Arbeiten überdeutsche Nachkriegsautoren. Aber immerhin wurden ihm auch in Deutschlandeinige bedeutende Preise verliehen.
In der Erzählung „Il ritorno in patria“ aus dem Band „Schwindel, Gefühle“ gehtes um eine Wanderung über die Alpen hin zum Heimatort Wertach, wo der AutorOrte seiner Kindheit wieder aufsucht und nach einigen Wochen nach England zurückkehrt. Wir haben also die Themen Berge, Wanderung, Heimatdorf, die uns hiervorzulesen reizvoll erschien.

Elisabeth Schöx

SOPRAN

Elisabeth Schöx studiertein München und SalzburgOperngesang. Weiterführende Studien brachten sie mit Elisabeth Schwarzkopf, Nikolaus Harnoncourt und Luciano Berio zusammen. Zahlreiche Engagements führten die Kulturförderpreisträgerin ihrer Heimatstadt Freisingauf internationales Podium, wo sie sich vor allemin barocken und zeitgenössischen Opern einenNamen machte (u.a. Styriarte Graz, SalzburgerKammeroper, Klagenfurter Ensemble). Ihre große Liebe gilt daneben auch der Oratorien- und Kammermusik. Seit Jahren präsentiert sie sich dem Publikum mit einem variablenKirchenmusik- und Liedrepertoire.

Edith Bechstein

KLAVIER

Edith Bechstein begannihre pianistische Ausbildung bei Prof. FranzMassinger (Musikhoch- schule München). Es folgten Studien in Bayreuthund an der Nordwestdeutschen Musikakademiein Detmold, wo sie ihr Examen bei Prof. Friedrich-Wilhelm Schnurr ablegte. Passend zu ihremZweitfach Gesang (Prof. Heiner Eckels) legte sieeinen besonderen Schwerpunkt auf ihre Entwicklung als Liedbegleiterin (Prof. Rainer Weber). Nach dem Studium vervollkommnete sie sichmit weiterführenden Klavierstudien und Kursen beiProf. Konrad Richter und Prof. Sten Einar Nökleberg. Sie verfügt über langjährige und breitgefächerteAuftrittserfahrung in verschiedenen Kammermusik-Ensembles und als Liedbegleiterin.

Bringfried Löffler

KLAVIER UND GESANG

Geboren: 16.09.1956 inMühlhausen (Thüringen),War Schüler der Spezialschule für Musik an der Franz-Liszt-Hochschule Weimar.
Kombiniertes Direkt- und Fernstudium an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam und ander Martin-Luther-Universität in Halle. 1984-1988: Diplomstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in den FächernTonsatz, Kontrapunkt und Komposition bei denDozenten Günther Kochan, Gerhard Tittel undKarl-Heinz Jäger. Seit 1991: Abteilungssprecher Musiktheoriedes Instituts für Musik der Universität Potsdam. Werkauswahl: Bühnenmusiken für Kindermusiktheater, Schauspielmusiken, Klaviersonaten,Liedkompositionen und Chansons. Zwei Töchter und ein Sohn.

Julian Keck

VORLESER

Julian Keck, geboren1983 in Berlin, studiertean der Hochschule fürSchauspielkunst Ernst Busch. Während seines Studiums spielte er amDeutschen Theater in der Inszenierung „Hamlet“in der Regie von Andreas Kriegenburg sowie ambat in „Der kleine Bruder“ inszeniert von LeanderHaußmannundSvenRegener. Von 2011 bis 2018 war er am StaatstheaterNürnberg engagiert. Das Stück „Los Años“ des argentinischenRegisseurs Mariano Pensotti führte ihn auf diverse internationale Theaterfestivals von Zürichüber Paris bis Buenos Aires und Kyoto. Julian Keck lebt in Berlin.

Bodo Weih

BARITON

Geboren in Landau, Pfalz,er erhielt früh Geigenunterricht und musikalische Bildung, jahrelange Mitwirkung in Kirchen- und Konzertchören, nebendem Studium der Architektur Ausbildung in Darmstadt als Solist mit Schwerpunkt Kunstlied deutsche und französische Romantik. Aufführungspraxis: Liedzyklen Schumann undSchubert, Repertoire Duparc, Fauré, Wesendonklieder Wagner, Händel-Kantate „Apollo e Dafne“in Prien und Berlin, Programm Zemlinsky Korngold Schreker in der Mendelssohn-Remise BerlinGendarmenmarkt, Konzerte mit Korngold-Repertoire im Rahmen des Kulturprogrammes einerSchweizer Bank. Lebt mit Partner in Berlin und Penkun M-V.

Irmingard Weise

DRAMATURGIE & KONZEPT

Als vormalige Eigentümerin des Liendlhofs(in der Nachfolge: SohnFlorian Weise), lebt seit 2017 ihre Kunst- und Kulturliebe am Hof aus, indem sie als Mäzenin und Organisatorin musikalische Veranstaltungen oder Bilderausstellungenwie „Prien-Berlin, Werke von Sooki und MatthiasKoeppel“ realisiert Diesmal möchte sie einem ihrer Lieblingautoren, W.G. Sebald, zu neuer Aufmerksamkeitverhelfen. Am ersten Tag des Kultur Wochenendes 2024soll es ein Konzert mit Gesang und Klavierbegleitung geben.

Rudolf Kohleick

DRAMATURGIE & KONZEPT

Er absolvierte eine Dirigentenausbildung an derNordwestdeutschen Musikakademie in Detmold und ein Ökonomiestudium an den Universitätenin Göttingen und Frankfurt am Main. Irmingard Weises Angebot, bei der Konzeption und Vorbereitung des diesjährigen Liendlhof-Programms mitzuwirken, bot ihm eine willkommene Gelegenheit, seine Erfahrungen inein originelles Projekt einzubringen und zudemin der Kulturszene seiner neuen Heimat, demChiemgau, Fuß zu fassen.

Anja Matzker

GRAFIKDESIGN

Sie studierte an der FHMannheim Kommunikationsdesign, arbeitete u.a.in Düsseldorf, später bei Integral Concept, Paris und bei Plexgroup, Berlinund gründete 2000 ihr eigenes Grafikdesignbüro. Corporate Identity für Organisationen und Unternehmen, Websites, Ausstellungsgestaltung undPublikationen sind ihre Arbeitsschwerpunkte inden Bereichen Architektur und Kultur. Für Irmingard Weise erarbeitete sie das Signet„rückwärts und vorwärts denken“ und das CI „Prien-Berlin, Werke von Sooki und Matthias Koeppel“.


Kontakt

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0162 5655 434
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Trautersdorf 3, 83209 Prien am Chiemsee.

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Dr. Paul-Weinhart Straße 83209 Prien am Chiemsee


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